Mittwoch, 19. November 2008

Fundstücke #2: Thomas Jefferson über Banken


I believe that banking institutions are more dangerous to our liberties than standing armies. If the American people ever allow private banks to control the issue of their currency, first by inflation, then by deflation, the banks and corporations that will grow up around [the banks] will deprive the people of all property until their children wake-up homeless on the continent their fathers conquered. The issuing power should be taken from the banks and restored to the people, to whom it properly belongs.

Source: Thomas Jefferson*, Letter to the Secretary of the Treasury Albert Gallatin (1802)
*: 3rd president of US (1743 - 1826)

Dienstag, 11. November 2008

Fundstücke #1: Kurt Tucholsky über Banken



Wenn die Börsenkurse fallen,

regt sich Kummer fast bei allen,

aber manche blühen auf:

Ihr Rezept heißt Leerverkauf.



Keck verhökern diese Knaben
Dinge,
die sie gar nicht haben,

treten selbst den Absturz los,

den sie brauchen - echt famos!



Leichter noch bei solchen Taten

tun sie sich mit Derivaten:

Wenn Papier den Wert frisiert,

wird die Wirkung potenziert.



Wenn in Folge Banken krachen,

haben Sparer nichts zu lachen,

und die Hypothek aufs Haus

heißt, Bewohner müssen raus.

Trifft's hingegen große Banken,

kommt die ganze Welt ins Wanken
-
auch die Spekulantenbrut

zittert jetzt um Hab und Gut!



Soll man das System gefährden?

Da muss eingeschritten werden:

Der Gewinn, der bleibt privat,

die Verluste kauft der Staat.



Dazu braucht der Staat Kredite,

und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land

die Regierung in der Hand.



Für die Zechen dieser Frechen

hat der Kleine Mann zu blechen

und - das ist das Feine ja
-
nicht nur in Amerika!



Und wenn Kurse wieder steigen,

fängt von vorne an der Reigen
-
ist halt Umverteilung pur,

stets in eine Richtung nur.


Aber sollten sich die Massen

das mal nimmer bieten lassen,

ist der Ausweg längst bedacht:

Dann wird bisschen Krieg gemacht.

Quelle: Kurt Tucholsky, 1930, veröffentlicht in 'Die Weltbühne'
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